Gemeinde Rustenfelde
Bürgermeisteramt
Hauptstraße 15
37318 Rustenfelde
Telefon: 036081 / 61228
Sprechstunde:
jeden Freitag von 08:00 - 10:00 Uhr
Bürgermeister:
Ulrich Hesse
Gemeinderatsmitglieder
- Degenhardt, Lioba
- Diegmann, Gertrud
- Erben, Holger
- Gunkel, Thomas
- Rösler, Maria
- Schlumm, Ralf
- Siebert, Thomas
- Sittel, Robert
Geschichte/Urkundliche Ersterwähnung
1318 wurde das Dorf erstmals erwähnt. Damals hatte der Erzbischof von Mainz Jahreszinsen von zwei Hufen in Rusteveld zu erheben.
1464 hatte Rustenfelde bereits einen Pfarrer. Es gehörte zum Burgamt Rusteberg und in geistlicher Hinsicht zum Banne Kirchgandern. Die Herren von Eberstein erhielten von Kurmainz, als sie Burgmänner auf dem Rusteberg wurden, das Dorf Rustenfelde als Burglehen. Die Edelmänner von Eberstein belehnten mit diesem Burglehen weiter die von Bülzingslöwen, nämlich mit einer Kemenate zu Rustenfelde jenseits des Rustebaches, mit der Mühle, 5 Höfen und 5 1/2 Hufen Land, auch jenseits des Rustebaches. Die Kemenate ein steinernes, mit nassen Wallgraben umgebenes, turmartiges Gebäude, ist 1780 abgebrochen worden. Der Standort der Kemenate ist heute noch bekannt.
Sehenswertes
In Rustenfelde befindet sich ein Hospital für Arme, eine milde Stiftung, welche die zwei von Rustenfelde gebürtigen Brüder Wilhelm Osburg, Dominikaner zu Wien, und Lorenz Osburg, Lizentiat und königlich böhmischer Hofagent, für acht dürftige Personen männlichen und weiblichen Geschlechts bauen ließen, wozu sie am 25. April 1743 eine Summe von 8000 Gulden bestimmten, zu welcher später Wilhelm Osburg noch 3000 Gulden zur Stiftung einer Pfründe fügte. Die Herzen der Gründer dieser Armenanstalt sind in der Hospitalkapelle zu Rustenfelde beigesetzt, wie die Inschrift auf einer Erzplatte berichtet.
Die schöne und bedeutende Pfarrkirche in der Mitte des Dorfes ist St. Petrus und Paulus geweiht.
Peter und Paul – Kirche
Käsestein bei der Abendtalmühle
Weltrekord in Rustenfelde
Seit dem 2. Februar 2022 steht nun offiziell die größte Holzmolle der Welt in Rustenfelde.
Mit einer Gesamtlänge von 6,678 m bietet sie ausreichend Platz für über 1,5 m³ Gehacktes.
Die Idee entstand im Sommer 2020 bei der Herstellung von zwei Mollen in üblicher Größe für einen angehenden Schlachter. Zu dieser Zeit wurde vom MDR ein Beitrag veröffentlicht, in dem jemand einen Versuch gestartet hatte die größte Molle herzustellen.
Das Eichsfeld ist seit jeher für seine Wurst-Spezialitäten und die traditionelle Hausschlachtung bekannt. Daher ist es eine Herzensangelegenheit, den Rekord ins Eichsfeld zu holen.
Das Vorhaben begann mit der Abholung eines großen Pappel-Stammes aus der Nähe von Heiligenstadt, der bereits zuvor im Zuge von Baumaßnahmen gefällt worden war. Durch die Herstellung der kleineren Mollen konnten schon einige Erfahrungen gesammelt werden, jedoch stellte dieser Stamm mit ca. 150cm Durchmesser am Wurzelansatz ganz neue Herausforderungen an das Team. Zunächst wurde der Stamm der Länge nach aufgetrennt und geschält. Durch mehrfaches Einsägen des Stammesinneren konnte bereits ein Großteil des Holzes herausgebrochen und somit die innere Form der Molle grob modelliert werden. Der Rest des überschüssigen Holzes an der Innen- und Außenseite wurde mit Hilfe diverser Fräser und Hobel abgetragen. Zur klassischen Form einer Molle gehören auch die Griffe, die ein späteres Befördern des Inhaltes ermöglichen. Aus diesem Grund erhielt auch die Weltrekordmolle an den beiden Enden ca. 30 cm lange Griffe. Durch die Größe und die damit einhergehende Bearbeitungszeit des Projektes war es nicht möglich, die komplette Bearbeitung im Innenbereich durchzuführen. Um den Witterungseinflüssen, die durch die relativ lange Lagerung und Bearbeitung der Molle im Freien auftreten, entgegenzuwirken, wurde die Molle über die Dauer der Fräsarbeiten jeden Abend mit Wasser befüllt und abgedeckt. Durch das Feuchthalten des langfaserigen Pappelholzes bleibt es gut bearbeitbar und der Stamm trocknet nicht zu schnell aus. Nachdem die Fräs- und Hobelarbeiten abgeschlossen waren, wurde die Molle in den Gatterschuppen der Zimmerei Degenhardt eingelagert. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Holz der Molle langsam und gleichmäßig trocknen, bevor die Schleifarbeiten begannen. Nachdem die gesamte Molle innen und außen fertig geschliffen wurde, erfolgte eine Oberflächenversiegelung mit 2 Schichten Rapsöl. Am 27.12.2021 stellte die Weltrekordmolle ihre Gebrauchstauglichkeit unter Beweis. Bereits drei Tage vorher wurde die Molle zum Vorwärmen in den Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Rustenfelde untergebracht. Am Morgen des Rekordversuches wurde die Weltrekordmolle in der Gerätehalle positioniert und insgesamt über 150 Kilogramm Fleisch (ca. 1/10 des Fassungsvermögens) in ihr verarbeitet. Anschließend wurden Bratwürste, Eichsfelder Stracke und Krumme hergestellt.
Nach hunderten Arbeitsstunden und einer ausführlichen Dokumentation der Herstellung, Abmessungen und der Verarbeitung von 150 kg Fleisch erfolgte am 2. Februar die offizielle Bestätigung des Weltrekordes vom Rekord-Institut für Deutschland.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt in gold einen grünen Berg bis zum Schildhaupt, darauf mittig ein grünes gemeines Kreuz und ist belegt mit goldenen gekreuzten Schlüsseln und Schwert. Darunter im Schildfuß ein silberner Wellenbalken.
Lage
Das 10 km westlich von Heiligenstadt gelegene Dorf mit seinen 505 Einwohnern (Stand 01.01.2012) nimmt eine Fläche von 6,13 km2 am Ostfuße des Rohrberges und am Rustebach ein. Seinen Namen erhielt es von der Lage im Felde am Rustebache. Der Name Rustenfelde wird, wie auch der Rusteberg, zu rust, rüst = Rüster (Ulme), gehören. In früheren Zeiten gab es viel mehr Rüster (Ulmen) als heute. Die andere Namensdeutung: Rüstefeld = Gelände (Tallager), wo sich die Soldaten, Ritter und Gefolge des Rusteberger zum Kampf vorbereiteten.
Die Gemarkungsfläche erstreckt sich in den Höhenlagen zwischen 210 m und 397 m über NN. Der Ort wird strukturiert durch den Rustebach: Die markanteste Erhebung der Gemarkung ist der Rusteberg mit 397 m, der weithin sichtbar ist. Der südwestliche Teil des Ortes heißt “die Kalitschen”, ein Zeichen, dass Wenden in diesem Dorfteil gewohnt haben.
Spitzname: Rustenfelder Tellerlecker
Einwohner zum 31.12.2011: 503
Gemarkungsgröße: 6,13 qkm