Gemeinde Kirchgandern

Bürgermeisteramt

Besenhäuser Straße 5
37318 Kirchgandern

Sprechstunde: 
Dienstag 18:30 bis 19:30 Uhr

Bürgermeister:
Frank Wandt

Gemeinderatsmitglieder

Denecke, Achim (Beigeordneter)
Bartsch, Matthias
Bodenberger, Michael
Herwig, Otto
Kohlstedt, Steffen
Martin, Mathias
Nolte, Angelika
Ständer, Harald

Geschichte

Geschichte/Urkundliche Ersterwähnung

Die erste urkundliche Erwähnung Kirchganderns fand im Jahr 1118 statt. Kirchgandern hat seinen Namen von der ursprünglichen Siedlung „Ganderaha“. „Gander“ bedeutet Gänserich und „Aha“ ist die Bezeichnung für Wasser, der Ortsname bedeutet also „am Gänsebach gelegen“. Den Beinamen „Kirch“ bekam das Dorf, da seine Kirche die Hauptkirche des geistigen Bannes war. Die Kirche ist eine der ältesten Kirchen im näheren Umkreis, laut Urkunde wurde sie im Jahre 1300 errichtet. So entwickelte sich im Laufe der Zeit aus der Ortsbezeichnung „Ganderaha“ der heutige Ortsname Kirchgandern. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Ab 1815 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen. 1945 bis 1949 gehörte der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und wurde ab 1949 Teil der DDR. Von 1952 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Kirchgandern von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Unter anderem war der unmittelbar an der Grenze liegende Kreuzweg und die aus dem Jahr 1852 stammende Magdalenen-Kapelle nicht mehr zugänglich und wurden durch Verfall und Zerstörung vernichtet. In den 90er Jahren wurden Kreuzweg und Kapelle wiedererrichtet. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.

In Kirchgandern gab es früher viele Handwerksbetriebe wie Bäckereien, Fleischereien, eine Mühle, Lebensmittelläden, Gaststätten, eine Zigarrenfabrik, Ärzte, Frisöre, eine Mützenfabrik, Schneidereien, einen Schuster, einen Tellermacher, Tischlereien, eine Schmiede, Maler, Klempner, ein Fuhrunternehmen und vieles mehr. Auch im Bildungsbereich war Kirchgandern mit zwei Schulen vergleichsweise gut ausgestattet.

Im Laufe der Jahre entwickelte in Kirchgandern ein reges Vereinsleben. So entstanden z. B. der Kriegerverein, der Taubenverein, der Jungfrauenverein und der Radsportverein, welche heute nicht mehr existieren. Der Gesangsverein, der Hundesportverein, der VFR Sportverein, die Alten Herren Kirchgandern, die Waldgemeinschaft, die Kolpingsfamilie, der Förderverein Kirchgandern sowie die Freiwillige Feuerwehr Kirchgandern sind jedoch heute noch sehr aktiv.

Nach der Wende wurde Kirchgandern ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen; die Gemeinde erschloss ein Gewerbegebiet und baute ein Dorfgemeinschaftshaus, in welchem heute Versammlungen, Vereinstreffen und Feiern stattfinden.

Wappen

Kirchgandern führt im Wappen ein Motiv, das von einem Siegel abgeleitet wurde und den Ortsnamen Kirchgandern redend wiedergibt. Dargestellt ist eine Gans mit ausgebreiteten Flügeln in Unteransicht, wobei Hals und Kopf, ein Querbalken kombiniert, ein Kreuz als Symbol für Glaube und Kirche bilden. Das Herzschild mit dem silbernen Rad aus dem Wappen von Kurmainz weist auf die jahrhundertlange Zugehörigkeit der Gemeinde zum ehemaligen Erzstift und die Lage im Eichsfeld hin. Die Ortsfarben sind weiß und blau.

Lage

Kirchgandern liegt im Oberen Leinegraben etwa 2,5 km nordöstlich des Dreiländerecks Hessen–Niedersachsen–Thüringen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich in den Höhenlagen von 192 bis 329 m ü. NN. Nördlich erhebt sich der Pferdeberg (ca. 300 m ü. NN; einstige Opferstätte) und nordöstlich der Kahle Berg (ca. 325 m ü. NN; Standort einer Kapelle). Die Leine bildet die südwestliche Grenze der Gemeinde und die natürliche Grenze zu den thüringischen Nachbargemeinden Arenshausen im Südosten und Hohengandern im Südwesten. Nordwestlich befindet sich das niedersächsische Besenhausen. Im Wald Richtung Kahler Berg entspringt der Gänsebach, der in die Leine mündet.

Westlich am Dorf vorbei verläuft die Landesstraße 1001, die in Richtung Süden zur Bundesstraße 80 führt und die nach Nordwesten über an sie anschließende Straßen durch Niedersachsen zur in Hessen bei Marzhausen gelegenen Anschlussstelle Neu-Eichenberg–Friedland der Bundesautobahn 38 hat.

Zur Ortslage gehört noch die südöstlich Richtung Arenshausen gelegene Siedlung Neuwerth.

Spitzname: Kirchgänder A – Männer
Einwohner zum 31.12.2018: 589
Gemarkungsgröße: 4,37 qkm