Geschichte

Die stolze Trutzburg ist ca. 700 Jahre alt. Zwar gab es wohl nach alten Überlieferungen an gleicher Stelle eine Burg, die ebenfalls den Namen Hanstein trug, doch wird das Jahr 1308 als das Jahr angesehen, in dem der Wiederaufbau der zerstörten Burg beschlossen wurde.

Dieser Wiederaufbau ist wahrscheinlich auf älteren frühgeschichtlichen Anlagen (1. urkundliche Erwähnung in der 1. Hälfte des 9. Jh.) im 11. Jahrhundert erbaut worden. 1070 wurde die Feste in den Kämpfen zwischen Heinrich IV. (1056-1106) und Otto von Northeim zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. Von den Welfen kam sie 1210 in den Besitz des Erzbischofs von Mainz, der spätestens 1248 die Viztume vom Rusteberg als erbliche Burgmannen einsetzte. Da die Erzbischöfe keine Mittel zum Neubau hatten, schloß 1308 Erzbischof Peter mit den Brüdern Heinrich und Lippold von Hanstein einen Vertrag, wonach sie sich verpflichteten, die Burg auf eigene Kosten zu erbauen. Das Erzstift verlangte nur, dass sie und ihre männlichen Erben stets Beamte und Burgmänner sein sollten, alle anderen sollten sowohl dem Erzbischof als auch den Hansteinern den Treueeid schwören. In den nächsten Jahrhunderten gelang es den Herren von Hanstein, sowohl die Burg als auch das Gericht (12 Dörfer) zum Teil als Eigentum, teils als Lehen zu erwerben.

Obwohl der Hanstein einige Belagerungen der fehdereichen 14. und 15. Jahrhunderte überstand und auch im Bauernkrieg nicht zerstört wurde, verließen die Ganerben um 1550 die Burg und erbauten sich in den umliegenden Dörfern Gutssitze. Im 30-jährigen Krieg spielten sie keine militärische Rolle mehr.

Um die bedeutenden Reste vor dem Verfall zu bewahren, wurden 1655-58, 1678 und 1838-1848 Restauration und Um- bzw. Sicherungsbaumaßnahmen vorgenommen. Nachdem 1952/53 im Auftrag der Gemeinde Bornhagen als neuem Eigentümer noch einmal 21 000 Mark für Ausbesserungsarbeiten verbaut worden waren, kehrte auf der Burg nach 1954 staatlich verordnete Ruhe ein. 

Die Bilder sind aus dem Jahr 1931

Der Palas mit einbrechendem Dach und Zwischendecken sowie zahlreiche Abbruchstellen im Mauerwerk gefährdeten zunehmend die Gesamtsubstanz. 1985 konnte endlich auf der Grundlage einer denkmalpflegerischen Zielstellung des Instituts für Denkmalpflege in Erfurt durch Eichsfelder Handwerksbetriebe mit Sicherungsarbeiten begonnen werden. Nach den politischen Umbrüchen ging die Sanierung von "Mitteldeutschland schönster Burgruine", wie sie schon früher genannt wurde, weiter. Mit Unterstützung der Denkmalpflege, des Freistaates Thüringen, der Gemeinde Bornhagen und vieler Freiwilliger Helfer im Heimatverein und den umliegenden Gemeinden konnte die Burg vor dem Verfall gerettet werden.